Australien mit Tasmanien
Den dazugehörenden Film erhalten Sie in unserem DVD-Shop. Auch als Blu Ray erhältlich.
Melbourne
Ein Muss ist der Besuch der „Naked of Satan“. Die muntere Bar lässt die Legende eines Typen mit dem Spitznamen Satan, der in einer Wodka Schwarzbrennerei unter dem Laden schmutzig und wegen der Hitze auch nackt herumgelaufen sein soll, wieder aufleben. Nackt läuft heute keiner in der Bar herum, aber die Gäste kommen trotzdem. Zudem bietet die Dachterrasse einen fantastischen Blick auf Melbournes Zentrum.
Goldgräberstadt Ballarat
Die Goldgräberzeit verschaffte Ballarat einen unvergesslichen Namen. Der Goldrausch selbst gehört längst der Vergangenheit an. Das Dorf Sovereign Hill, unweit von Ballarat, ist ein Museum der besonderen Art. Wie auf einer Zeitreise nimmt es seine Besucher in die Vergangenheit mit und veranschaulicht das Leben der Goldgräberzeit um 1850.
Great Ocean Road / 12 Apostles
Als wir die Great Ocean Road entlang fahren, begleiten uns in regelmäßigen Abständen kurze Schauer. Einen Monat später erfahren wir, dass verheerende Buschbrände diesen Küstenabschnitt heimsuchten. Angesichts dieses Wetters, kaum zu glauben.
Ursprünglich hießen sie „Sau mit Ferkeln“. Vor geraumer Zeit meinte irgendjemand, dass die Felsen bestimmt mehr Touristen anlocken, wenn sie einen ehrwürdigeren Namen hätten. Also wurden sie in „Apostel“ umgetauft. Später kam noch die Zahl 12 dazu, weil eben die Apostel 12 waren. Die Felsen waren nie 12 an der Zahl, aber das spielt auch keine Rolle. Die Namensänderung erreichte ihre Wirkung. Die Besucherzahlen stiegen.
Die Meistgesuchten
Mount Gambier
Der blaue und der grüne See, Cave Garden und das Umpherton Sinkhole sind nur ein Bruchteil des Höhlensystems, das sich unsichtbar und sichtbar durch die Stadt Mount Gampier zieht. Und genauso verhält sich dieses Tier. Im Schutz der Dämmerung und Dunkelheit zieht dieser scheue und flinke Räuber seine Spur durch die Umgebung der Menschen. Das Possum. Es streift zwischen den Gängen der Umpherton Doline herum und getrieben durch die Neugier, nähert es sich langsam.
Kangaroo Island
Es gibt angeblich Schnabeltiere und Schnabeligel auf der Insel. Mal sehen, ob es uns gelingt, die Beiden mit der Kamera einzufangen. Hinter dem Besucherzentrum des Nationalparks Flinder Chase befinden sich 4 Beobachtungsplattformen. Dort sollte es uns gelingen, zumindest ein Schnabeltier zu sehen. In aller Früh und kurz vor Sonnenuntergang versuchen wir es, jedoch vergebens. Mehr Glück hingegen haben wir beim Schnabeligel. Gut getarnt zieht er umher, in der Hoffnung endlich ein Weibchen zu treffen. Es ist nämlich Paarungszeit. Zwischendurch bleibt immer Zeit für seine Lieblingsspeise − die Ameisen. 6 Schnabeligel, aber kein Schnabeltier. Die Suche geht also weiter, für den Schnabeligel sogleich – für uns zu einem späteren Zeitpunkt.
Adelaide
Coober Pedy
Wir verbringen drei Tage in Coober Pedy. Jeder, dem wir es erzählt haben, fragte uns was habt ihr denn drei Tage in dieser gottverlassenen Gegend gemacht? Na ja, am ersten Tag treffen wir Elen vor ihrer Haustür. Wir wollten nur eine Auskunft. Sie hingegen zeigt uns einfach ihr „Dugout“ – ihre unterirdische Wohnung. In diesen Wohnhöhlen herrscht immer eine angenehme Raumtemperatur, auch wenn es draußen unerträglich heiß oder vielleicht sogar einmal kalt ist. Eine Klimaanlage braucht es dazu nicht.
Danach nimmt sie uns kurzerhand zu Julie mit. Dort treffen wir Markus. Er ist Opalschürfer. Perfekt. Genau das haben wir gesucht. Einen Opalschürfer.
Am 2. Tag zeigt uns Markus seine Mine. Am 3. Tag laden sie (Julie und Markus) uns zum Grillen ein und am 4. Tag fahren wir schweren Herzens weiter. Vielleicht verstehen sie jetzt, warum wir 3 Tage in dieser gottverlassenen Gegend verbrachten. Coober Pedy mit seinen liebenswerten Bewohnern werden wir nie vergessen.
Ayers Rock / Olgas
Deshalb sollte man auch von der Besteigung des Ayers Rock Abstand nehmen. Verboten ist es zwar noch nicht, aber wenn jeder den Wunsch akzeptiert, braucht es auch keine Verbote. Wer will, kann auf Wanderwegen den gesamten Ayers Rock umrunden, da braucht man wirklich nicht, noch auf ihm herum zu steigen. Wir ziehen es vor, den Berg mit dem Auto zu umrunden. Es wird in dieser Wüste sehr früh unerträglich heiß.
Kings Canyon
West MacDonnell Range
Es folgt ein Tag der Schluchten. Auf kurzen Wanderwegen erkunden wir eine nach der anderen:
Redbank,
Glen Helen,
Ormiston Gorge,
Ellery Creek,
Stanley Chasm
&
Simpson Gap.
Die zahlreichen, wenn auch kurzen Wanderungen zeigten bei meinen Schuhen eine nachhaltige Wirkung. Die Sohle löste sich langsam aber sicher ab. Wie man sieht sind wir nicht die Einzigen mit einem Schuhproblem. Diese lebensfeindliche Landschaft der West MacDonnell Range fordert eben ihre Opfer, auch unter den Schuhen.
Alice Springs
Vor 140 Jahren nahm Alice Springs einen bescheidenen Anfang als einsame Telegraphenstaion an der transaustralischen Überlandleitung. Trotz ihrer Entlegenheit im Roten Zentrum ist die Stadt heute nicht mehr die abgeschiedene Grenzsiedlung vergangener Zeiten. Modern und zeitgemäß präsentiert sich Alice heute.
Das RFDS (Royal Flying Doktor Service) nahm seinen Ausgang in Alice Springs. 1928 von Pastor John Flynn gegründet, wuchs die Organisation mittlerweile zur Größten und umfassendsten medizinischen Versorgung des Landes. 25 Millionen Flugkilometer pro Jahr und über 275000 Australier werden so aus der Luft medizinisch versorgt bzw. in das nächstgelegene Krankenhaus geflogen. Heute ist diese Institution aus australischer Sicht nicht mehr wegzudenken.
In der Zentrale der Schule "School of the Air" treffen wir Jolanda. Sie stammt ursprünglich aus Holland. Sie besuchte so wie wir die Schule als Touristin. Da nahm das Schicksal seinen Lauf. Jolanda verliebte sich nicht nur in die Schule und deren Kinder, sondern auch gleich in den Lehrer - ihren jetzigen Mann. Seit 2012 arbeitet sie nun ebenfalls in dieser Schule.
Wurde in den Anfängen alles über die Kurzwelle übertragen, sitzen die Kinder und natürlich auch die Lehrer heute vor dem Computer mit den Internetkameras.
Pastor John Flynn`s Grabmal
East MacDonnell Range
An die East MacDonnell Ranges erinnert sich meine Frau nicht gerne. Vorerst war noch alles in Ordnung. Wir besuchten verschiedene Schluchten:
Emily und Jessie Gorge
John Hayes Rockhole
&
Trephina Gorge.
Nach drei weiteren Stunden Fahrt durch steiniges Gelände gelangen wir zur Ruby Schlucht. Dort passiert es. Ich bleibe mit dem Fahrzeug im Sand des Bachbettes stecken. Also an die Arbeit. Den Sand entfernen bis die Räder komplett frei sind – Steine unterlegen, damit das Fahrzeug nicht wieder im Sand versinkt – die Luft ablassen – die Untersetzung zuschalten und hoffen, dass es funktioniert. Nach 2 Stunden konnten wir das Fahrzeug letztendlich befreien. Morgen früh, nach dem Luft aufpumpen, fahren wir wieder in die Zivilisation zurück. Eine kleine Moralpredigt meiner Frau – dass das sehr leichtsinnig war – wo sie nicht ganz Unrecht hat – musste ich noch über mich ergehen lassen. Aber Ende gut – alles Gut und um eine sichtige Erfahrung reicher, kommen wir wohlbehalten die Devil Marbles an.
Devil`s Marbles
Atherton Tafelland
Der 2. Grund ist das Schnabeltier. Wir wandern den Peterson Creek entlang. Mittags scheint nicht gerade die beste Zeit zu sein, um ein Schnabeltier zu entdecken. Dennoch wollen wir noch einen Blick von der Hängebrücke werfen. Wenn da auch kein Schnabeltier ist, versuchen wir es halt am Abend oder zeitig in der Früh. Das soll ja die beste Zeit sein.
Die Entscheidung war goldrichtig. Wir können es noch gar nicht richtig fassen. Wir sehen tatsächlich ein Schnabeltier. Somit haben wir bereits drei unserer meistgesuchten Tiere gefunden.
Baumkänguru
Es steht zwar nicht auf unserer Liste, aber sehen wollen wir es trotzdem. In der Nähe einer Teefabrik lebt dieses seltene Tier. In Australien nutzen vor allem Koalas, aber auch andere Tiere Bäume als ihren Lebensraum. Aber ein Känguru? Ja, es gibt sie wirklich, wenn auch sehr selten - die Baumkängurus.
Hasties Swamp
Kuranda
Bevor wir das Tafelland endgültig Richtung Ostküste verlassen, schauen wir noch bei den Barron Wasserfällen und in Kuranda vorbei. Die Ortschaft selbst besteht aus verschiedenen Märkten, unter anderem auch einen Regenwaldmarkt, den es seit 1978 gibt. Die Einheimischen sind bestens auf die Massen von Touristen vorbereitet, die jeden Morgen hier einfallen und pünktlich um 15.30 Uhr wieder abziehen. Dann kehrt Ruhe im Markt ein. Kurz vor Ladenschluss treffen wir Anton Salvaras. Der Juwelier nimmt sich trotzdem Zeit und zeigt uns bereitwillig wie man Opale schleift bzw. poliert.
Cape Tribulation
Regenwälder die bis an die Küste reichen, Wasserdurchfahrten, fast menschenleere Strände und eine Piste, die wie eine Schneise durch den Urwald geschlagen wurde. Das sind die Zutaten des Daintreee Forest bis Cape Tribulation. In diesem fast undurchdringlichen Regenwald lebt ein Tier von dem es nur noch 1000 Exemplare weltweit gibt. Der Kasuar. Genau den wollen wir sehen, aber bei diesem riesigen Gebiet wird das keine leichte Aufgabe und wenn man ihn zu Gesicht bekommt, dann oft nur für einen kurzen Augenblick.
Schilder sehen wir zur Genüge, nur Kasuar lässt sich keiner blicken.
Cooktown
In Cooktown ist nicht gerade viel los. Sieht eher etwas verschlafen aus, in der Nebensaison. Die Stadt ist und bleibt der nördlichste Punkt unserer Reise. Das Cape York dürfen wir nicht befahren, weil die Regensaison bereits eingesetzt hat. Es sieht zwar nicht danach aus, aber das Wetter kann jederzeit umschlagen. Wenn dies der Fall ist, gehen sintflutartige Regenfälle nieder und die Pisten werden unpassierbar.
Buschfeuer
Bisher kamen wir mit den zahlreichen Buschfeuern Australiens nicht in Kontakt, aber diesmal führte kein Weg daran vorbei. Unmittelbar neben der Straße tobt das durch Selbstentzündung entstandene Buschfeuer. Die meterhohen Flammen fressen sich regelrecht durch das trockene Buschland. Man sollte mit dem Fahrzeug so schnell wie möglich daran vorbei- bzw. durchfahren. Das Gefährliche dabei ist, dass das Fahrzeug, wenn man durch den Rauch fährt, absterben kann, weil es zu wenig Sauerstoff für die Verbrennung des Treibstoffs bekommt. Wenn das passiert, ist man selbst auch extrem in Gefahr an den Rauchgasen zu ersticken. Solche Feuer sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen, vor allem die Windrichtung beachten und wenn möglich, großräumig umfahren oder abwarten bis das Feuer weiter gezogen ist.
Mossman Gorge
Sie ist wieder im Besitz der Ureinwohner - die Mossman Schlucht. Joan lebt in beiden Welten. Der Moderne, so wie wir es kennen und in der Traumzeit, der Zeit seiner Gefolgsleute. Das ist das Gebiet der Gugu Yalanji und meine Heimat. Ich bin ein Führer dieses Volkes und erzähle euch einiges über unsere Kultur. Wir glauben, dass diese Felsen die Eier der Gurrial Regenbogenschlange sind. Daraus entstanden die ersten Menschen. Die Regeln sagen uns, dass wir in Harmonie untereinander und mit der Natur leben sollen. Ich gehöre nämlich zum Stamm der Regenbogenschlangenmenschen.
Australien war die einzige Landmasse, die geografisch isoliert blieb, weshalb dieser Regenwald überlebte. Von Cooktown, das ungefähr eine Stunde von hier nördlich liegt, bis hinunter nach Townsville, das ist der älteste Regenwald der Erde. Von 19 der ältesten existierenden Urwaldpflanzen wurden 13 in diesem Regenwald gefunden und sonst nirgendwo auf der Welt. Orange und gelb verkörpern die Früchte, die Blumen, die Pflanzen, die Medizin und die Dinge des Waldes.
Port Douglas
Port Douglas ist ein kleines Städtchen und bietet zahlreiche Möglichkeiten das Great Barrier Reef zu erkunden. Zuerst wollen wir am Riff von Low Isles schnorcheln. Robin, unser Kapitän bringt uns mit dem Schnellboot zum Riff. Gemächlich tuckern wir den Hafen entlang. Sobald wir das Ende des Hafengeländes erreichen, zeigt uns Robin, was die 900 PS Motoren imstande sind zu leisten und gibt mal richtig Gas. In nur 15 Minuten erreichen wir das Riff. Während ich schnorchle, fährt Marianne auf dem Glasbodenboot mit. So hoffen wir, jeder auf seine Art, etwas Besonderes in der Unterwasserwelt zu entdecken. Am nächsten Tag fahren wir zum Tauchen. Dabei besuchen wir die beiden äußeren Riffe Opal und Agincourt. Insgesamt drei Tauchgänge in 18, 16 und 14 Meter Tiefe zu jeweils 45 Minuten stehen auf dem Programm. Beim zweiten Tauchgang entdecken wir einen Weißspitzenriffhai. Sie sind ein seltener Anblick am Riff geworden, weil. 90 % der Haie vom Menschen bereits getötet wurden.
Cairns
Wir erreichen Cairns, es liegt ja nur eine Autostunde südlich von Port Douglas. Dort wollen wir erneut einen Ausflug ans Riff machen. Aber bei den zahlreichen Möglichkeiten stellen wir uns die Frage, welcher lohnt sich wirklich. Schließlich fällt die Wahl auf das Michaelmas Cay. Der Tagesausflug beginnt zeitig in der Früh und endet am späten Nachmittag. Nach zwei Stunden Fahrt ankern wir unmittelbar vor der kleinen Sandinsel. Sie liegt am äußeren Riff und ist gleichzeitig ein Vogelschutzgebiet. Wir entdecken einige wenige Fregattvögel unter den zahlreichen Seeschwalben. In der Hauptbrutzeit erreicht die Kolonie 20.000 Paare. Der Großteil der Insel ist den Vögeln vorbehalten, nur ein kleiner Landesplatz und die vorgelagerten Korallen dürfen die Menschen nutzen. Wir wundern uns dennoch, dass dieses Naturschutzgebiet überhaupt für den Menschen zugänglich ist. Ein absolut sehenswerter Platz.
Mission Beach
Bingil Bay, North Mission Beach, Wongaling Beach und South Mission Beach. Diese Gegend ist ein Zusammenschluss mehrerer kleiner im Regenwald versteckter Weiler und wird allgemein als Mission Beach bezeichnet.
Hier wollen wir versuchen, einen der Meistgesuchten aufzuspüren. Den Kasuar. Wir reden mit dem Besitzer des Campingplatzes in der Bingil Bucht. Er verrät uns einen Platz, wo die Wahrscheinlichkeit einen Kasuar zu sehen, deutlich höher liegt als sonst wo. Wir sollen also Richtung South Mission Beach fahren und gegenüber der Mülldeponie befindet sich eine Wiese mit dahinter liegendem Wald. Dort kommt es des Öfteren vor, dass ein Kasuar frühmorgens oder am späten Nachmittag aus dem Wald herauskommt. Wenn kein Kasuar kommt, Känguruhs und Wallabys grasen immer auf der Wiese.
Wir fahren die Gegend immer wieder ab, aber es kommt keiner. Enttäuscht fahren wir Richtung South Mission Beach. Da passiert das Unerwartete. Meine Frau schreit nur noch: Stop ein Kasuar. Ich schreie: Kamera schnell und lege eine Vollbremsung hin. Vor unserem Fahrzeug überquerte in vollem Lauf ein Kasuar die Straße und blieb auf der gegenüberliegenden Seite für eine kurze Verschnaufpause stehen, um dann gemächlich den Seitenweg hinein zu spazieren, bevor er wieder in den Wald verschwand. Wir können unser Glück noch gar nicht fassen. Wir begegneten doch tatsächlich einem Kasuar.
Whitsunday Islands & Heart Reef
In Arilie Beach entschließen wir uns, das Riff einmal von oben zu erkunden. Geplant ist ein Hubschrauberflug zum Herzen des Great Barrier Reef.
74 Inseln des Archipels Whitsunday ragen aus dem Korallenmeer empor. Unter den zahlreichen Traumstränden und abgeschiedenen Buchten hebt sich ein Strand besonders ab: Whitehaven Beach. Er ist zweifellos einer der schönsten Strände der Inselgruppe, wenn nicht sogar Australiens schönster.
Capricorn Caves
Rund 23 km nördlich von Rockhampton liegen die eindrucksvollen Capricorn Caves. Die Belfry Höhle hat eine Besonderheit zu bieten. Dafür lohnt sich der Besuch auf jeden Fall. Um die Zeit der Sommersonnenwende herum, das heißt zwischen Anfang Dezember bis Mitte Jänner, gelangen Sonnenstrahlen durch ein Loch in der Decke in das Innere der Höhle.
Wir befinden uns hier ziemlich genau am Wendekreis des Steinbockes. Die Erde kreist fortlaufend um die Sonne und zudem dreht sich um die eigene Achse. Was passiert nun am 22. Dezember eines jeden Jahres während der Sommersonnenwende. Wir befinden uns praktisch in einer Linie mit der Sonne und aus diesem Grund strahlt das Sonnenlicht während der Mittagszeit kreisförmig in diesen Teil der Höhle.
Ungefähr sechs Wochen lang dringen die Sonnenstrahlen durch ein Loch in der Höhlendecke ein. Es beginnt mit 1 bis 2 Minuten Sonnenlicht, dehnt sich während des Tages auf 40 bis 45 Minuten aus und verkleinert sich wieder bis zur vollkommenen Dunkelheit.
Dasselbe funktioniert auch mit T-Shirts unterschiedlicher Farbe. Gelb, grün, rot und auch mit anderen Materialien. Alles spiegelt sich an der Höhlenwand wider.
Mon Repos
Am Mon Repos Strand, ca. 15 km nordöstlich von Bundaberg kommen im Schutz der Dunkelheit Schildkröten zur Eiablage an den Strand. Das Besucherzentrum bietet nächtliche Ausflüge an. In der vollkommenen Dunkelheit wandert man den Strand entlang, bis ein Ranger eine Schildkröte ausgemacht hat. Während der Eiablage darf man nicht filmen. Erst wenn die Schildkröte alle Eier gelegt und das Nest zugedeckt hat, dürfen alle auf Kommando der Ranger gleichzeitig fotografieren. Ein regelrechtes Blitzgewitter beginnt.
Am nächsten Tag besuchen wir den Strand Mon Repos noch einmal. Wenn wir Glück haben, kommt bereits vor der Dunkelheit eine Schildkröte an den Strand. Wir warten und warten und warten. Bald ist es dunkel. Ob sich das noch ausgeht? Während wir diesem Gedanken nachhängen, erreicht eine Schildkröte den Strand. Es ist auch niemand da, der uns am Filmen oder Fotografieren hindert. Wir verwenden auch keine Blitzlichter und halten einen entsprechenden Abstand, damit sich das Tier nicht gestört fühlt. Für uns hat sich die Warterei auf jeden Fall gelohnt. Ein schnelles Foto noch bei der Eiablage, das geht sich auch ohne Blitz aus, dann lassen wir sie in Ruhe und verzichten auf weitere Aufnahmen.
Lady Elliot Island
Unser letzter Ausflug ans Riff soll ein Besonderer werden. Angeblich suchen immer wieder Mantas die Umgebung der Insel auf und das Wasser soll glasklar, wie sonst nirgendwo am Great Barrier Riff sein. Wir sind schon gespannt und können es kaum erwarten endlich auf der Insel zu landen.
Lady Elliot Island war den Ausflug in jeder Hinsicht wert. So ein klares Wasser haben wir noch nirgendwo am Riff gesehen. Dazu kommt die faszinierende Unterwasserwelt, vor allem die Mantas.
Abgesehen von den zahlreichen Touristen, die Tag für Tag kommen und gehen, nisten noch abertausende Vögel auf der Insel. Jeder Baum und Strauch wird genützt, sogar unter den Unterkünften werden die Jungen großgezogen. Lady Elliot Island – diese kleine Insel zählt sicher zu einem der ganz großen Plätze am Great Barrier Reef.
Manta Great Barrier Reef
Fraser Island
Und wieder zieht es uns auf eine Insel. Fraser Island. Sie ist die größte Sandinsel der Welt und zugleich der einzige Ort an dem Regenwälder auf Sand wachsen. Die Vegetation im Inselinneren reicht von dichtem, tropischen Regenwald, natürlichem Heideland, bis hin zu Feuchtgebieten. Parallel treffen riesige Sanddünen, glasklare Süßwasserseen und mineralhaltige Bäche auf endlose Sandstrände mit donnernder Brandung.
Meine Frau ist nicht gerade begeistert, auf die Sandinsel zu fahren. Sind wir doch schon einmal im Sand stecken geblieben. Aber ich will unbedingt meine Fahrkünste noch einmal auffrischen. Nach einiger Überredungskunst gibt sich meine Frau geschlagen und willigt ein, unter der Bedingung, dass sie nicht schaufelt oder Steine schleppt, wie beim letzten Mal, falls wir stecken bleiben.
Wir übernachten in der Nähe des Eli Creek, den wir am Morgen mit dem Fahrzeug Richtung Norden durchqueren. Das etwa knietiefe Wasser dieses kleinen Baches kann nach einem heftigen Regenguss zu einem reißenden Fluss werden. Kurz darauf kommen wir am Schiffswrack der Maheno vorbei, die bei einem Sturm an das Ufer gespült wurde und seither vor sich hin rostet. Nur ein paar Kilometer weiter befinden sich die Pinnacles. In der Nähe der Sandsteinklippen treffen wir unsere ersten Dingos. Auf Fraser Island leben ungefähr 150 bis 200 Dingos und diese Exemplare gehören angeblich zu der reinsten Art ihrer Gattung. Allerdings sehen sie reichlich abgemagert aus. Trotzdem sollten die Tiere nicht gefüttert werden.
Eli Creek
Die Fahrt weiter nach Norden geht sich auf Grund der Gezeiten nicht mehr aus. Auf dem Rückweg würde uns die Flut den Weg versperren und wir müssten bis zum nächsten Tag warten. Deshalb nehmen wir den Weg Richtung Süden zur Fähre (von Hook Point nach Rainbow Beach) in Angriff. Wieder auf dem Festland führt uns der erste Weg zur Waschanlage. Das Fahrzeug muss vom Salz befreit werden. Zuerst der Unterboden und dann der Rest des Fahrzeuges. Der Reifendruck wieder von 2 auf 5 Bar erhöht, dann geht es auf normalen Straßen weiter. Unser nächstes Ziel heißt Brisbane.
Brisbane
Seit 2 Monaten regnet es zum 1. Mal. Die Hitze hat vorläufig ein Ende gefunden. Die Abkühlung tut richtig gut. Doch was macht man bei Regen. Rumlaufen im Regen, um die Stadt zu besichtigen, ist nicht das Wahre. Wie gut, dass es die Boote gibt. Die fahren am Brisbane River entlang von einem Stadtteil zum nächsten und funktionieren wie öffentliche Verkehrsmittel. Mit dem 24 Stunden Ticket kann man von einer Station zur nächsten fahren, aussteigen, rumlaufen, wieder einsteigen und weiterfahren oder einfach nur entlangfahren.
Lismore / Port Macquarie
In Lismore, südlich von Brisbane gibt es ein Koala Pflege und Forschungszentrum. Dort werden kranke und verletzte Koalas gesund oder bis zu ihrem Ableben gepflegt.
Das Krankenhaus befindet sich in Port Macquarie. Dort werden die Koalas operiert und bis zur vollständigen Genesung gepflegt. Die Pflege der Tiere ist aufwendig. Sie fressen nur bestimmte und vor allem frische Eukalyptusblätter. Diese müssen von den Mitarbeitern jeden Tag besorgt werden. Ohne Ehrenamtliche würde das die finanziellen Möglichkeiten der beiden Einrichtungen, die auf Spenden und Eintritte angewiesen sind, bei Weitem übersteigen. Staatliche Unterstützung gibt es keine. Die Tiere werden von Auto an- oder überfahren, leiden an Krankheiten die zur Erblindung führen und fallen auch von Bäumen. Doch die Meisten sterben wegen Hundebisse. Die Bisse selbst sind meistens nicht tödlich, aber Koalas verfügen über ein schlechtes Immunsystem. Dadurch kommt es zu Infektionen, an deren Folgen sie leider sterben. Dies ist auch der Grund, warum es im Vergleich zur Größe des Landes verhältnismäßig wenig wildlebende Koalas in Australien gibt.
Canberra
Die starke Rivalität zwischen Sydney und Melbourne hatte zur Folge, dass keine von ihnen Hauptstadt Australiens wurde. Deswegen gründete man ungefähr auf halber Strecke zwischen den beiden Städten ein Territorium, an dessen Stelle die neue Hauptstadt Australiens gebaut werden sollte. Das amerikanische Architektenehepaar Marion und Walter Burley Griffin gewannen den internationalen Planungswettbewerb. 1913 erhielt sie den offiziellen Namen Canberra. 1927 zogen das Parlament und die Regierung aus Melbourne nach Canberra um.
Australiens Hauptstadt rückt angesichts der gewaltigen Metropolen wie Sydney, Melbourne, Perth, Brisbane, Adelaide usw. merklich in den Hintergrund. Auch wenn sie vielleicht schon in Australien waren, glauben wir, dass nur wenige davon Canberra besuchen. Die Stadt ist halt kein typisches Touristenziel.
Sydney
Das kann man von Sydney nicht behaupten kann. Das Opernhaus, die Hafenbrücke, der Botanische Garten, die Segelregatta und das Feuerwerk zu Silvester – alles wahre Publikumsmagneten. Nach und nach trugen wir die Informationen, wie, wann und wo das Feuerwerk stattfindet, zusammen.
Der beste Platz für das Silvesterfeuerwerk ist für uns schnell gefunden: Fort Dension. Eine Insel mit direktem Blick auf die Brücke und die Oper. Der Traumplatz schlechthin. Einziger Haken. Der Platz kostet pro Person mehr als 1000 Dollar. Also doch nicht. Eine Alternative muss gefunden werden. Wir fahren einen ganzen Tag mit den Fähren herum. Von Darling Harbour bis Watson Bay und retour.
Dann endlich haben wir unseren Platz gefunden. Blue Point Reserve. Er ist sogar kostenlos und bietet einen tollen Blick auf die Hafenbrücke mit dem Opernhaus im Hintergrund. Der Platz scheint ideal zu sein. Man rät uns allerdings, zeitig dort zu sein, weil er gut besucht sein wird.
Am 31. fahren wir gegen 10 Uhr von Miranda, gut 40 Minuten südlich von Sydney gelegen, mit der Bahn in die Stadt. In Nord Sydney steigen wir aus und spazieren die Blue Point Road bis zu ihrem Ende. Als wir gegen 11 Uhr vormittags eintreffen, trauen wir unseren Augen nicht. Der Platz ist bereits übervoll. Damit haben wir nicht gerechnet. Es gelingt uns einen Platz an der Mauerbrüstung zu ergattern. Die ersten Fotos und Filmaufnahmen sind schnell im Kasten. Jetzt heißt es warten.
Nachmittags tauchen auf einmal Boote auf und ankern direkt vor unserem Ausblick. Auch das noch. Aber jetzt einen neuen Platz suchen? Dafür ist es zu spät. Besser diesen, als gar keinen und in Kürze beginnt das Spektakel.
Wilsons Promontory N.P.
Vier der Meistgesuchten haben wir bereits gefunden. Jetzt kommt der Fünfte an die Reihe. Der Wombat. Er ist ein Verwandter des Koalas, lebt jedoch nicht auf Bäumen, sondern in Erdhöhlen und kommt nur nachts zum Fressen aus seinem Bau hervor. Im Dorf Bruthen sprechen wir mit einem Einheimischen. Er erzählt uns, dass Wombats hier des Öfteren die Strasse queren und den Garten seiner Nachbarin heimsuchen.
Wir beschließen auf den Wombat zu warten. Die halbe Nacht schlugen wir uns um die Ohren. Vergeblich. Er kam nicht. Enttäuscht verlassen wir Bruthen in den Snowy Mountains und fahren Richtung Süden zum Promontory Nationalpark. Dort bietet sich uns die letzte Gelegenheit einen Wombat zu sehen, bevor wir nach Tasmanien besuchen.
Doch vorher müssen wir erst einmal einen Platz im Camp bekommen. Wir haben Glück, für Besucher die außerhalb Australiens leben, gibt es ein eigenes Kontingent an Stellplätzen. Wir bleiben 3 Nächte, in der Hoffnung endlich unseren Wombat zu sehen.
Die erste Nacht verlief ergebnislos. Am nächsten Morgen beschließen wir beim Frühstück unsere Strategie zu ändern. Wir werden nicht mehr herumlaufen, sondern vor einem Loch warten und hoffen, dass der Wombat hier aus seinem Bau heraus kriecht.
Noch vor der Dämmerung bringe ich meine Kamera im Gebüsch in Stellung und warte. Marianne schaut sich einstweilen am Wegesrand um. Nach einer Stunde etwa flüstert sie mir zu: "Psst, psst - Werner - der Wombat ist bei mir". Was wäre, wenn ich meine Frau nicht hätte? Ich hätte wahrscheinlich bis heute noch keinen Wombat gesehen und würde immer noch vor dem Loch sitzend, auf ihn warten.
Tasmanien
Auf nach Tasmanien. Tassy, wie sie liebevoll von den Einheimischen genannt wird, ist großartig, leicht erreichbar und wunderschön. Die Insel steht für unberührte Natur, herrliche Strände, tiefblaue Seen, alpine Hochplateaus, zerklüftete Bergkämme, zahllose Wildtiere, gutes Essen und freundliche Menschen. Ein Naturparadies, das ursprünglich als Sträflingsinsel diente. Die Bodenschätze und der Waldreichtum wurden Jahrhunderte lang rücksichtslos ausgebeutet. Trotzdem konnte Tasmanien in seiner einzigartigen Schönheit bis heute überleben.
Hobart
Die härteste Segelregatta der Welt startet jedes Jahr in Sydney. Ein mediales Großereignis. Noch wirken die Mannschaften entspannt. Doch schon bald sollte es vorbei sein. Die stürmische Tasmansee verlangt den Booten und deren Besatzungen alles ab. Nur ein Bruchteil der Teilnehmer erreicht letztendlich das Ziel: den Hafen von Hobart.
Kettering / Bruny Island
Südlich von Hobart in Kettering bringt einem die Fähre auf Bruny Island. Die Insel, die genau genommen aus zwei Inseln besteht, welche nur durch die schmale sandige Landenge „the Neck“ zu deutsch „Hals“ miteinander verbunden sind, hat mehrere Besonderheiten zu bieten. Zwergpinguine, die im Schutz der Dunkelheit an diesen Küstenstreifen kommen und weiße Wallabies, diese Besonderheit gibt es angeblich nur auf Bruny Island.
Kurz vor der Dunkelheit trifft Ranger Rich ein. Solange die Pinguine kommen, ist auch er jeden Abend anwesend. In seinem Gepäck führt er Batterien und Rotlichtlampen mit. Dem nicht genug, hat er auch noch rote Folien dabei und klebt sie auf die Taschenlampen der Besucher und auch auf unsere Lichtanlage. Das rote Licht stört die Pinguine nämlich nicht.
Tasmanischer Teufel
Genauso wie das Tier, das unsere Aufmerksamkeit erregt hat. Es ist unser Letztes und voraussichtlich am schwierigsten zu findende Tier, auf unserer Liste der Meistgesuchten. Der tasmanische Teufel. Nachaktiv, sehr scheu und ein Einzelgänger.
Es gibt unterschiedliche Tierparks und Zuchtstationen auf Tasmanien. Alle haben ein Ziel vor Augen. Den tasmanischen Teufel vor dem Aussterben zu bewahren. 75 % des Bestandes an wild lebenden tasmanischen Teufeln sind bereits von der Devil Facial Toumour Diesease (DFTD) einer infektiösen Krebserkrankung befallen. Bis heute wurde noch kein Heilmittel gegen die bedrohliche Seuche gefunden.
Tasmaniens bekanntestes Beuteltier bekam seinen Namen wegen seines lauten Kreischens, seines aggressiven Verhaltens und weil er bei Erregung rote Ohren bekommt. Der Straßenverkehr fordert viele Tieropfer. Die ideale Beute für den Teufel. Der gut ausgeprägte Geruchssinn führt ihn zielsicher dorthin. Das birgt wiederum die Gefahr, dass er selbst zum Opfer wird, weil der tasmanische Teufel relativ schlecht sieht. Wir haben es versucht, aber es ist uns nicht gelungen einen tasmanischen Teufel in seinem natürlichen Lebensraum zu sichten.
Die Meistgesuchten
Den dazugehörenden Film: Australien mit Tasmanien erhalten Sie in unserem DVD-Shop. Auch als Blu Ray erhältlich.