Namibia - Botswana - Sambia

Namibia ist seit 1990 ein eigenständiger unabhängiger Staat mit der Hauptstadt Windhoek. Das Land wird in vier Regionen eingeteilt. Landesmitte, Süden, Namibgebiet und den Norden. Das Kaokofeld liegt im Nordwesten Namibias und ist in etwa so groß wie die Schweiz. Offiziell heißt die Region seit 1992 Kunene, mit dem Verwaltungssitz in Opuwo. Im Kaokofeld leben heute ca. 17.000 Einwohner, die Mehrheit sind Hereros, 5000 von ihnen Himbas. Diese gehören zu den letzten Nomaden Afrikas. Unser Hauptziel der Reise lag im Kaokofeld im Norden Namibias. Jeder fragt sich wahrscheinlich, wie kommt man auf das Kaokofeld. Noch nie gehört. Der Grund ist ganz einfach. Das Kaokofeld ist eines der letzten Wildnisgebiete im südlichen Afrika, das es wahrscheinlich in ein paar Jahren nicht mehr geben wird. Die Regierung Namibias will nämlich den Kunene wirtschaftlich nutzen. Sie wollen im Kaokofeld ein riesiges Kraftwerk bauen und den Fluss aufstauen. Sollte dieser Damm tatsächlich gebaut werden, gibt es kein Kaokofeld und damit verbunden auch keine Himbas mehr.

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Waterberg ist ein Naturschutzreservat für viele Tiere und seltene Pflanzen. Das Felsplateau ist 48 km lang, 15 km breit und überragt das umliegende Land um rund 200 Meter. Der Name kommt vom Regenwasser, das in den Felsen des Plateaus versickert, bis es von der Tonschicht am Fuße des Bergmassives aufgestaut und vom Waterberg in Form von Quellen wieder freigegeben wird. Entsprechend grün ist die Vegetation im ansonsten kargtrockenen Umland. Seit 1972 steht das gesamte Gebiet unter Naturschutz.Nachmittags unternehmen wir eine Pirschfahrt mit einem Wildhüter. Es ist nicht gestattet mit den eigenen Fahrzeugen in diesen Teil des Parks zu fahren. Dort wurden Beobachtungsplätze bei den künstlich errichteten Wasserlöchern erbaut, um einerseits das Wild ungestört beobachten zu können und andererseits das Wild nicht zu stören. Mit etwas Glück kann man Nashörner, Pferde- und Rappenantilopen, Giraffen, Geparde und seltene Geierarten sehen. Dieses Glück blieb uns am Waterberg verwehrt. Außer Giraffen und Rappenantilopen kriegen wir nichts vor die schussbereite Kamera.

Die Etosha ist eine riesige nur selten mit Regenwasser gefüllte Senke. Die teilweise künstlich angelegten Wasserlöcher ziehen zahlreiche Tiere und Vogelarten an. Mit etwas Glück kann man Löwen, Hyänen, Schakale und Wildhunde beobachten.

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Gepardenfarm:

Nach einem erlebnisreichen Tag verlassen wir die Etosha über das südliche Tor Okaukuejo und besuchen eine Gepardenfarm. In dieser Farm finden zahme und wilde Geparden ein neues Zuhause. Der Besitzer lädt uns ein, die zahmen Tiere näher kennen zu lernen. In seinem Beisein dürfen wir sie gefahrlos streicheln. Als Höhepunkt erleben wir die Fütterung der wilden Geparde.

Der Gepard wird oft mit dem Leopard verwechselt, obwohl sie völlig anders aussehen. Er ist kleiner, schlanker und erheblich langgezogener. Mit seinen langen schlanken Beinen erreicht er eine Geschwindigkeit bis 100 km/h und ist damit die schnellste Raubkatze der Welt.

Bei dieser Fütterung standen wir gemeinsam mit der Fleischschüssel der Geparde auf der Ladefläche des Pickup. Beim Zusammenlocken der Geparde sprang einer auf die Ladefläche und holte sich einen Fleischbrocken und sprang mit diesem wieder von der Ladefläche. Jeder hatte nur einen Gedanken, hoffentlich frisst er nur die Fleischbrocken und nicht einen von uns.

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Khowarib Schlucht:

Sie liegt im Oberlauf des Hoanib. Auch hier soll es Wüstenelefanten geben. Doch im Augenblick quälen uns andere Fragen. Ist das Flussbett trocken genug, kann die Schlucht durchfahren werden oder müssen wir einen anderen Weg wählen? Der Allrad wird aktiviert. Als erstes werden die Freilaufnaben der Vorderräder links und rechts fixiert. Erst dann kann der Allrad zugeschaltet werden. Für extrem schwierige Passagen gibt es noch den sogenannten kleinen Allrad. Sollte dies auch nichts nützen, hilft noch den Reifendruck herablassen.
In sechs Stunden anstrengender und zugleich aufregender Fahrt bewältigen wir die 95 km. Am Ausgang der Schlucht fing es zu regnen an. Wir waren erleichtert, dass wir die Schlucht schon hinter uns hatten. Ein Befahren der Schlucht nach dem Regen wäre ein Ding der Unmöglichkeit.

In Sesfontein angekommen, übernachten wir auf dem Campingplatz und genießen das wohlverdiente Abendessen im dortigen Restaurant. Die Benzin- und Wassertanks haben wir bereits in Kamanjab aufgefüllt. Die Tankstelle in Sesfontein wird nämlich gerade umgebaut und dort hätten wir keinen Sprit erhalten.  Der Benzin muss für die nächsten 1100 km reichen und es gibt keine Möglichkeit mehr zu tanken.

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Guanup: Wir erhalten die Genehmigung zur Befahrung des Hoanib Tales, müssen jedoch zur Kenntnis nehmen, dass der Fluss stellenweise derart schlammig ist, das ein Durchkommen unmöglich macht. Aus diesem Grund ändern wir die Route und beschließen den Guanup entlang bis zur Einmündung des Hoanib zu befahren. Die Routen werden neu festgelegt und in das GPS eingespeichert.

Im Hoanib angekommen begeben wir uns auf die Suche nach den legendären Wüstenelefanten. 51 Tiere sollen sich zurzeit im Flusstal aufhalten. Nach intensiver Suche entdecken wir ein Prachtexemplar. Wir pirschen uns an und beobachten ihn. Genüsslich sucht er nach Fressbarem und beachtet uns keines Blickes.

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Strausse sind außerordentlich wachsam und sehen ausgezeichnet. Deshalb ist es schwierig Strausse in der Wildnis zu beobachten. Sie leben in sehr trockenen Gebieten und durchstreifen auf der Nahrungssuche das offene Land oftmals in starken Trupps. Strausse können bis zu 65 km/h schnell laufen.

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Unterwegs treffen wir immer wieder auf Himba Dörfer. Heidi unsere Ärztin versorgt die eiternden Wunden der Dorfbewohner so gut es geht. Damit war die anfängliche Scheu gegenüber den Fremden gebrochen. Wir durften nach Belieben fotografieren und filmen. Die Himba Nomaden gehören zu den faszinierendsten Menschen im südlichen Afrika. Das liegt vor allem daran, dass die Frauen eine Paste aus Butterfett und einem eisenhaltigen Gesteinspulver auf ihre Haut auftragen. Der Stein heißt wie der Ort an dem er gefunden wird, Otjize. Himba Frauen waschen sich ihr ganzes Leben nicht, das ständige Einreiben mit Otjize reinigt den Körper. Außerdem verhindert die rote Schicht das Austrocknen der Haut und schützt vor Moskitos und Sonnenbrand.

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Das Marienflusstal ist bekannt für seine reizvolle Landschaft. Durch den Regen der letzten Zeit erblühte das Tal zu neuem Leben. Zahlreiche, bis zu einem Meter hohe Gräser glänzen goldgelb im Schein des Sonnenlichtes. Die Fahrt, auf der links und rechts vom hohen Gras gesäumten Piste führt uns immer tiefer in das Tal.

Der Kunene bildet die Grenze zu Angola. Er führt das ganze Jahr über Wasser. Schwimmen empfiehlt sich nicht in diesem Fluss. Man könnte schneller im Magen eines Krokodils sein als am Ufer.

Epupa Falls: In Opuwo füllten wir eilends unsere Wasser und Benzinkanister auf und nehmen die Strecke zu den Epupa Fällen in Angriff. Nach etwa 5 stündiger Fahrt über teilweise steiniges und steiles Gelände erreichen wir unser Ziel. Palmen säumen das Ufer des Kunene, an dessen Stelle die Fälle ca. 40 Meter in die Tiefe stürzen. Epupa ist ein Hererowort und beschreibt sowohl den Klang als auch den Schaum, den das die Felsen hinuntertosende Wasser verursacht. Seinen niedrigsten Stand hat der Kunene im Dezember, im April sind sie am Schönsten.

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Vingerklip: Ein landschaftlicher Höhepunkt bilden die Ugab Terrassen, die an die Tafelberge in Arizona erinnern. Sie sind ein beliebtes Ziel für Kletterer. Der Vingerklip, ein Felsen aus Kalkstein-Konglomeraten, der im Laufe von Jahrhunderten durch Erosion entstand, ragt 35 Meter senkrecht in die Höhe.

Die Mount Etjo Lodge liegt in der Nähe von Kalkfeld, wo sich auch die Saurierspuren befinden. Die aneinander gereihten Bungalows und der reizvolle Garten bieten Entspannung pur. Mit einem eigenen Geländewagen der Mount Etjo Lodge fahren wir am späten Nachmittag in das dazugehörende Tierreservat, um vielleicht das eine oder andere Wildtier vor die Kamera zu bekommen, das wir noch nicht gesehen haben. In einem entlegenen Teil des Parks entdeckt unser Fahrer ein paar Breitmaulnashörner. Das Nashorn ist leicht reizbar und dafür bekannt, dass es alles angreift, was ihm nicht geheuer vorkommt. Auf Grund seiner Kurzsichtigkeit, kann es sich nur auf seinen Geruchssinn und sein Gehör verlassen. Der Fahrer lässt den Motor laufen, um notfalls sofort flüchten zu können.

Die Spitz- und Breitmaulnashörner sind nur noch selten in besonders geschützten Reservaten anzutreffen. Sie wurden erbarmungslos gejagt, weil das pulverisierte Horn des Tieres angeblich eine potenzfördernde Wirkung hat.

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Botswana, auch Land der Elefanten genannt. Will man die Nationalparks in Botswana besuchen, begibt man sich entweder nach Gaborone oder Maun. Dort sucht man die Nationalparkverwaltung auf. Will man im Park übernachten, muss man bekanntgeben an welchen Tagen man welchen Nationalpark besuchen will. Es dürfen nur eine bestimmte Anzahl von Personen in den Camps der Nationalparks übernachten. Sind sie belegt muss man einen anderen Tag wählen. Das hat den Vorteil dass die Parks nicht überlaufen sind, aber auch den Nachteil, dass man warten muss, bis man einen Tag erwischt, wo noch ein Platz frei ist.

Maun ist der Ausgangspunkt für eine Reise in das einzigartige und weltbekannte Okawangodelta. Doch bevor es soweit ist, genießen wir den Sonnenuntergang der Kalahari in vollen Zügen. Ein großer Traum geht in Erfüllung. Der Flug über das Delta. Der Pilot ein Neuseeländer erklärt noch kurz die Flugroute. Wir fliegen tief in das Delta hinein. Sobald wir ein paar Tiere sehen, zieht der Pilot eine Schleife und im Tiefflug darüber hinweg.

Der Okawango ist der drittgrößte Fluss im südlichen Afrika und zählt zu den bemerkenswertesten Gewässern der Welt. Seine Besonderheit besteht darin, dass dieser mächtige Fluss keinen Weg in das Meer findet, sondern sich in die sandige Kalahari ergießt und dort versickert. Dabei bildet er das größte Binnendelta der Welt und den Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen. Das Delta blieb uns derart gut in Erinnerung, dass wir beschlossen auf dem Rückweg noch einmal zu fliegen.

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Der Löwe Afrikas größte Raubkatze ist auch die einzige, die in Rudeln bis zu 30 Tiere zusammenlebt und jagt. Die jungen Männchen verhalten sich ruhig in der Gruppe, bis sie das Gefühl haben, gegen das dominante Männchen eine Chance zu haben. Wenn nicht wandern sie aus und suchen einen anderen Clan. In der Gruppe jagen die Weibchen. Leben allerdings junge männliche Löwen zusammen, jagen sie genauso geschickt und erfolgreich.

Elefant: Der mächtigste und beeindruckenste Vertreter der afrikanischen Tierwelt ist der Elefant. Mit einer Höhe von 4 Metern und einem Gewicht von bis zu 6 Tonnen zählt er zum größten Landtier der Erde. Er kann bis zu 70 Jahre alt werden. Pro Tag benötigt er rund 300 Liter Wasser (nur zum Trinken) und etwa 200 kg Grünzeug.

Leopard: Wir fahren früh am Morgen zum Leopardhügel und genau zur selben Zeit als wir dort ankommen, spaziert ein Leopard vom Felsen herunter, genau in unsere Richtung. Wahnsinn. Etwa 5 Meter vom Fahrzeug entfernt schreitet dieses junge prachtvolle Tier an uns vorbei und würdigt uns keines Blickes. Sie ist zweifellos die schönste aller Raubkatzen. Als echter Einzelgänger jagt er vorwiegend in der Nacht. Der gefleckte Jäger lebt die meiste Zeit am Boden und nicht in Bäumen. Dort zieht er sich nur zurück, um sich und seine Beute vor Löwen und Hyänen zu schützen.

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Sambia: Ohne es zu merken hebt der Pilot mit dem Hubschrauber ab. Wir überfliegen den Sambesi, der an dieser Stelle eine Breite von 1700 Meter erreicht. Langsam nähern wir uns den Fällen und sehen deren ganze Pracht. Über 100 Meter stürzt das Wasser in eine enge Schlucht. Die empor- steigende Gischt erreicht bis zu 500 Meter und ist mehr als 30 km weit zu sehen. Deshalb werden die Fälle bei den Einheimischen auch donnernder Rauch genannt.

Zurück in Namibia bleiben uns noch ein paar Tage Zeit und fahren nach Sossusvlei ist eine einzigartige Dünenlandschaft inmitten der Namib. Eine Düne nach der anderen zieht sich durch das 65 km, lange Trockenflusstal des Tsauchab. In dieser Einöde gedeiht mehr Leben als man denkt. Viele verschiedene Pflanzen, aber vor allem Gräser bevölkern die Dünen des Tales. Die letzten 5 km lassen sich nur mit allradgetriebenen Fahrzeugen bewältigen. Die tiefen Weichsandfelder, auch fesch fesch genannt, erfordern einige Übung, um nicht mit dem Fahrzeug stecken zu bleiben. Auf keinem Fall sollte man versuchen im fesch fesch umzudrehen. Das Schaufeln ist einem gewiss.

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